Lions Club Wedemark unterstützt erstes internationales Austauschtreffen zur Förderung der Gewebespende in Afrika

Am 13. November 2022 findet im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung der Südafrikanischen Gewebebankenvereinigung (kurz SATiBA) in Stellenbosch/Kapstadt erstmalig ein Austauschtreffen zur Förderung der Gewebespende in Afrika statt. Organisiert wird dieses Treffen von der World Union of Tissue Banking Associations (WUTBA) zusammen mit der Global Alliance of Eye Bank Associations (GAEBA) und der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG). Das Ziel: die Vermittlung von Wissen und Erfahrung im Aufbau von Spendeprogrammen und Gewebebanken durch Organisationen weltweit, das Zusammenbringen von Expertinnen und Experten aus Afrika vor Ort, die Bündelung von Synergien sowie die Sensibilisierung von Gesellschaft,
Politik und weiteren Multiplikatoren zum Thema Gewebespende.

Die Vision: Das Ende hornhautbedingter Blindheit. Mithilfe einer nachhaltigen Patientenversorgung, die sich aus dem Land selbst heraus trägt.

Immer wieder erreicht Organisationen Anfragen für ein Augenhornhauttransplantat. Viele dieser Anfragen kommen dabei aus afrikanischen Ländern, die wegen eines fehlenden Spendeprogrammes auf Importe von Hornhauttransplantaten aus Ländern wie den USA, vereinzelt auch aus Deutschland angewiesen sind. Eine Lösung, die nur wenigen afrikanischen Patientinnen und Patienten überhaupt zuteil werden und nicht auf Dauer funktionieren kann. Was vielmehr benötigt wird, ist eine zuverlässige grenzüberschreitende Versorgungstruktur. Nur der Aufbau eines sich langfristig selbsterhaltenden Programmes zur Spende, Aufbereitung und Transplantation von Hornhäuten eröffnet betroffenen Ländern Unabhängigkeit. Daher strebt die DGFG die Etablierung einer Plattform an, die Hilfesuchende sowie Unterstützerinnen und Unterstützer zusammenbringt: ein offener ortsunabhängiger Raum, der Wissenstransfer, Hands-on-Hilfe und verlässliches Netzwerken zulässt. Genau hier setzt das Austauschtreffen am 13. November an.

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Organisationen aus Deutschland und Australien ermöglichen zehn afrikanischen Expertinnen und Experten Konferenzteilnahme

Um Expertinnen und Experten auch aus afrikanischen Ländern beim Austauschtreffen vor Ort zu haben und einen persönlichen Austausch zum Thema Gewebespende zu ermöglichen, war finanzielle Unterstützung nötig. Neben dem Lions Club Wedemark sind unter den Förderern der Verein Cornea Help, das Deutsche Blindenhilfswerk (DBHW), die Geuder AG, die KL medical GmbH, die Augenhornhautbankenvereinigung aus Australien und Neuseeland (EBAANZ), die Global Alliance of Eye Bank Associations (GAEBA) und Stiftung der Deutschen Lions und Lions Clubs International. Gemeinsam finanzieren sie über Reisestipendien die Kosten für die Konferenzteilnahme, Flug- und Hotel der zehn Afrikanerinnen und Afrikaner.

Hintergrund des Austauschtreffens zur Förderung der Gewebespende in Afrika

Die Augenhornhaut ist unser Fenster zur Welt. Wird sie durch zum Beispiel Dornen, Feuer oder Verätzungen verletzt oder liegt eine Hornhauterkrankung vor, drohen die Betroffenen zu erblinden. Einziger Ausweg: eine Hornhauttransplantation – für viele Afrikanerinnen und Afrikaner eine kaum erreichbare Therapie. Denn benötigt wird hierfür ein funktionierendes System aus Entnahmekliniken, Gewebebanken sowie geschultem Personal für die Augenhornhautspende, die Aufbereitung des Transplantats sowie die Operation, Vor- und Nachsorge der Patienten im Land. Hinter jedem Transplantat stehen Menschen, die einer Gewebespende nach dem Tod zugestimmt haben. Menschliches Gut, das endlich ist. Während in Ländern wie den USA oder Deutschland Patienten nach einer gewissen Wartezeit mit einem Hornhauttransplantat versorgt werden können, warten Menschen in Afrika ohne unabhängiges Spendeprogramm vor Ort meist ein Leben lang. Die Folge: Ausgrenzung, Arbeitslosigkeit, fehlende Bildung und Zukunftsperspektiven.

12,7 Millionen Menschen sind von hornhautbedingter Blindheit bedroht. Davon leben 98 Prozent in Ländern mittleren bis niedrigen Einkommens. Daher müssen Gewebespendeprogramme in den Ländern vor Ort aufgebaut werden, um langfristig und nachhaltig bedürftigen Patienten zu helfen.

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